Goodbye Hat Speech startete mit erster Ausbildung als Onlineseminar.

Was sind eigentlich Fake News? Wie kann ich mit Hate Speech im Netz umgehen? Und woran erkenne ich extremistische Inhalte in den sozialen Medien? Diesen Fragen geht das neue Angebot „Goodbye Hatespeech“, der Aktion Zivilcourage, nach. Letzte Woche fand die erste Ausbildung mit fünfzehn SchülerInnen aus ganz Sachsen statt. Insgesamt drei Tage lang beschäftigten sie sich mit den Phänomenen Fake News, Hate Speech und (Online-) Extremismus in insgesamt vier Workshops.

Um kein vermeidbares Risiko einzugehen, wurde die Veranstaltung, welche zunächst als Präsenzdurchführung ausgerichtet war, digital abgehalten. Nichts desto trotz wurde aus den einzelnen, anonymen Teilnehmern schnell eine Gruppe, die sich regelmäßig über eigene Erfahrungen austauschte und in Kleingruppen gemeinsam arbeitete. Für eine aufgelockerte Stimmung, trotz der ernsten Themen, sorgten Pausen mit Spielen und auch das gemeinsame Kochen in der Mittagszeit.

Warum sollte man sich mit den Themen beschäftigen?

Zu Beginn der Ausbildung gingen die Teilnehmenden der Frage nach, weshalb es in der heutigen Zeit wichtig ist, sich über Fake News, Hate Speech und (Online-) Extremismus zu informieren. Die Gefahr dieser Phänomene wird immer größer und je mehr gezielt gefälschte Nachrichten über das Internet in rasanter Geschwindigkeit verbreitet werden, desto wichtiger wird es, die Medienkompetenz (vor allem von Jugendlichen) zu stärken. Kritisches Hinterfragen und gründliches Prüfen von Quellen hindert Fake News, extremistische Inhalte und Hate Speech als auf Fakten basierende Inhalte verstanden und verbreitet zu werden. Populisten und Extremisten, die online für eine aufgeheizte Stimmung im Land sorgen wollen, können durch dieses Prüfen an ihrem Ziel gehindert, und so unsere demokratische Gesellschaft gestärkt werden.

#Hate Speech

Ein ganzer Workshop beschäftigte sich speziell mit Hate Speech, dem Phänomen, wenn im Internet zu Hass oder Gewalt gegen eine Person(engruppe) aufgerufen wird. Die Jugendlichen lernten, unterschiedliche Formen von Hate Speech zu erkennen und wiederkehrende Muster in den menschenverachtenden Aufrufen festzustellen. Auf Grundlage dessen entwickelten sie eigenen Handlungsstrategien und Maßnahmen gegen das Phänomen und übten sich auch ganz praktisch an der Erstellung einer Gegenrede.

#Fake News

Fake News sind ein essenzieller Grund, warum das Vertrauen in unserer Gesellschaft gegenüber der Presse und Politik stetig sinkt. Die vorsätzlich verfälschten Nachrichten, welche gezielt über das Internet verbreitet werden, sind meist schwer zu erkennen und noch herausfordernder scheint mit diesen umzugehen. Dass es viele Möglichkeiten gibt, vermeidliche Fakten zu überprüfen und gegen Unwahrheiten unkompliziert vorzugehen, lernten die SchülerInnen an Tag zwei der Ausbildung. Während eines Spiels verbreiteten sie zudem einmal selbst Fake News und erkannten so, dass falsche Nachrichten vor allem „erfolgreich“ sind, wenn sie Emotionen ansprechen und genau auf ihre Zielgruppe abgestimmt sind.

#Online-Extremismus

Auch auf Extremisten trifft man immer wieder, sobald man in sozialen Medien unterwegs ist. Zunehmenden verstehen sie das Internet als Mittel, um eine Staatsformen zu ihrem Nutzen gewaltsam umzuwälzen. Das Netz ermöglicht ihnen dabei eine größere Reichweite aufzubauen und neue Anhänger zu rekrutieren. Da besonders Jugendliche durch fehlendes Wissen über extremistische Tendenzen und ihre ständige Erreichbarkeit mit Extremisten in Kontakt kommen, zeigt Goodbye Hatespeech ihnen Handlungsoptionen auf, wie sie entsprechende Inhalte erkennen können. Oft sind die Posts gut getarnt, sodass man die vermeidlich harmlosen Bilder gerne teilt. Mit den Fragen, warum genau dieses Verhalten Extremisten in die Karten spielt und wie man auf extremistische Beiträge stattdessen reagieren sollte, setzten sich die Teilnehmenden auseinander.

 #Moderation & Rhetorik

Um ihr neu erlerntes Wissen mit ihren Mitschülern teilen zu können, wurden die Teilnehmenden auch im Bereich der Moderation geschult. Sie erhielten Ratschläge, wie sie mit Aufregung umgehen und Vorträge meistern können. Als neu ausgebildete Experten wollen die SchülerInnen nun auch Andere für Fake News, Hate Speech und Online Extremismus sensibilisieren und zu einem friedlichen Miteinander, auch online, beitragen.

2021 geht es weiter!

Für das nächste Jahr planen wir weitere Ausbildungen. Diese sollen dann in ganz Sachsen in präsens stattfinden (wenn das möglich sein wird). Die Termine werden wir in den kommenden Wochen bekannt geben.

 Für Fragen und Anmeldungen steht Projektleiter Franz Werner unter f.werner@aktion-zivilcourage.de oder 03501/4629070 gern zur Verfügung.